Ohne Anstrengung Geld verdienen?

Der Traum jeder jungen Frau im 21. Jahrhundert. Wozu gibt es das Internet? Wozu gibt es Instagram, YouTube und Co?

Da denkt sich frau: ich seh doch ganz gut aus, ich werde Influencerin. Sobald ich genug dumme Lemminge gefunden habe, die mich liken, abonnieren oder was weiß ich, um sich als follower („Jünger“) zu outen, bringe ich meine eigene Kollektion Klamotten, Pflegespülungen oder Parfüms auf den Markt. Eine oder einer pro 100 wird’s schon kaufen oder?

Was für ein schönes Leben. Aufstehen um 9 Uhr, dann erstmal nen Latte Macchiato im Bademantel genießen und die neuste Fanpost am iPad lesen und mit kleinen Herzchen-Nachrichten beantworten. Dann von 10 bis 11 im Badezimmer Körperpflege und Make Up. Gegen 12 ein „spontanes Selfie“ im Park machen. Um 13 Uhr zurück in die eigene Wohnung, schnell ein Muster für ein neues T-Shirt kreieren und an den Hersteller in Kambodscha schicken. Kurz im geleasten Onlineshop sich an den eigegangenen Bestellungen erfreuen, von deren Verkaufspreis 20% als Provision übrig bleiben. Gegen 16 Uhr kommen die anderen Mädels vorbei für eine Photostory im Phantasieland. Mein Depp von Freund stellt die Sachen dann online. Dafür kriegt er einen Kuss und eine Umarmung und einmal die Woche schlafe ich auch mit ihm, damit er weiter zur Verfügung steht. Scheiss IT Technik, ich versteh das alles nicht. Ab 18 Uhr dann noch eine Stunde Twitch „Just Chatting“. Mein Gott, diese ganzen vereinsamten Kerle, was die an bits, Donations usw. springen lassen, nur um meine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ich flirte was das Zeug hält. Mein linker Spaghettiträger rutscht derweil lasziv den Arm runter. Aber nicht zu viel Haut, Twitch mag sowas nicht. Prüde Amis. Der Donationcounter rast.

Das Leben ist schön!

Tja, soweit die feuchten Träume vom schnellen, leicht verdienten Geld.

Eine gewisse Arii hat sich sowas in der Art jedenfalls auch gedacht. Wahrscheinlich mit 18 gerade die Schule zu Ende gebracht und dann keine Lust auf Arbeit gehabt. Also ab zu Instagram. Und irgendwie hat sie 2 Millionen Abonnenten zusammenbekommen. Nächster Schritt? Natürlich alles zu Geld machen und eine eigene Kollektion Klamotten namens „Era“ rausbringen. Damit ihr Produzent die Kollektion vorfinanziert, muss Arii von den 7 verschiedenen T-Shirts jeweils 36 (in Worten: sechsunddreißig!) Exemplare verkaufen. In Summe also schlappe 252 T-Shirts.

Und jetzt kommt der Brüller:

Trotz über 2 Millionen followers ( > 2.000.000) fanden sich keine Interessenten für 252 T-Shirts.

Doof gelaufen was ? Oder lags an den hässlichen grauen T-Shirts mit Schmetterlingsmotiven? Ich geb dir mal ein paar Tipps, so von Mann zu Frau:

  • An das Geld anderer Leute (legal) zu kommen, gehört zu den schwierigsten Dingen überhaupt.
  • Follower, Friends und Abonnenten auf Socialmedia Plattformen sagen nichts aus. Ein Like, ein Follow oder ein Abo ist mit einem Mausklick schnell mal eben dagelassen. Und morgen schon wieder vergessen.
  • Und, liebe Instagram- und Twitch-„Stars“, ihr seid keine Filmstars, ihr seid wenig mehr als das was man früher DJs im Radio genannt hat. Man hört mit einem Ohr zu, macht im Wesentlichen aber was anderes. Ihr dudelt so im Hintergrund mit. Wenn ihr nervt schaltet man euch ab. Heute noch lustig oder interessant, morgen schon vergessen.
  • Wie mit allem Neuen, muss man von Anfang an dabei sein. So wie diese Bibi, die kleinen Mädchen das Taschengeld abluchst. Die 100. Influencerin, die danach kommt, wird niemals erfolgreich werden.

Und nun der finale Tipp: Versuchs mal mit ehrlicher Arbeit. Oder beginne ein Studium und steige dann höher auf der Karriereleiter ein.

Zum Schluss noch ein anderer Fail, den ich hier im Blog schon immer mal bringen wollte: 😉

Blow me up Tom!

3 Gedanken zu “Ohne Anstrengung Geld verdienen?

  1. Ich empfehle mal den Blog einer Youtuberin, die Kaninchenvideos dreht (‚Lennon the bunny‘). Stets total durchgestylt und keinen Schimmer, dass eine artgerechte Tierhaltung mind. zwei Tiere erfordert. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Gute ist bestimmt schon gegen die Wand gelaufen.

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  2. Irgendwie sehen all die weiblichen Influenzer aus, wie ein Klon von Kim Kardashian.
    Grosse Augenbrauen und Schlauchbootlippen, wie aus einem Ei gepellt.
    Das mit den 2 Mio. Followern und den 36 verkauften T-Shirts hat der Danish gut analysiert. Um bei YouTube vorne mitzumischen kommt man offenbar nicht an den Kauf von virtuellen Followern herum.
    https://www.danisch.de/blog/2019/06/02/influencer/

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